Ein Wanderer pilgerte durch unser Dorf. Er entdeckte die Kirche, und er war von ihr angetan.
In der Kirchstraße traf er auf Kalle (Karl-Heinz Roxin), das war dann auch gleich der Richtige, der Herrn Voß, dem Pilger, alles rund um und von der Kirche erzählte, ihm die vorhandenen Schätze zeigte und ihn hinauf in den Glockenturm führte. Dem Pilger, einem Ingenieur a. D., war sogleich aufgefallen, dass die Uhr nicht funktionierte. In weiteren Gesprächen trafen die beiden auf Heiner, den Kunsthandwerker des Dorfes.
Die drei Männer schauten, planten und fingen an. Herr Voß reparierte erst einmal in vielen Stunden die Uhr, die nun höchst präzise ticken kann. Die marode Eingangstür reparierten Herr Voß und Heiner gemeinsam. Parallel räumte Kalle mit ganzem Körpereinsatz altes, verborgenes, wertloses und unnützes Zeug aus den Ecken. Der Boden hoch oben im Kirchturm erhielt neue Bretter und ist wieder begehbar.
Aufgrund dieser zufälligen Begegnung wurde unsere Kirche quasi aus dem Dornröschenschlaf geweckt. Es sprach sich nämlich herum, was dort an der Kirche vor sich ging. Viele wollten Näheres wissen und sich gemeinsam einbringen. Nach kurzer Zeit schon trafen sich fast 30 Menschen in der Kirche und gründeten als Gemeinschaft den
Die Kirche weitestgehend zu erhalten, ist der erste Ansatz. Vieles von dem, was auf einer Mängelliste steht, wollen die Mitglieder vor allem in Eigenleistung schaffen. Doch überschnelles Handeln wird ausgebremst. Bei allem, was renoviert werden soll, ist das Amt für Denkmalschutz einzuschalten, was die Planung und weitere Durchführung z. B. von Bodenarbeiten wegen eindringender Feuchtigkeit, dem Einbau eines Turmfensters u. a. erschwert und hinauszögert. Doch auch Stück für Stück können die Sanierungsarbeiten umgesetzt werden.
Pastor Greverus hat uns nicht nur bei der Gründung unterstützt, sondern auch in kirchlichen Belangen beraten, uns die Historie der Kirche vermittelt, die Mängel aufgezeigt sowie die notwendigen Maßnahmen nach Priorität erläutert, er hat gleichzeitig Mut gemacht und motiviert. Obgleich die Mittel der Kirchengemeinde und auch der Landeskirche knapp bemessen sind, lässt sich der Kirchenförderkreis Kirch Mummendorf nicht beirren und gibt die Hoffnung auf Rettung der Kirche nicht auf. Ideen, um den Bestand der Kasse etwas aufzubessern, sind vorhanden und doch nur ein Tropfen auf dem heißen Dach der Kirche.
Warum ist die Kirche von Kirch Mummendorf wohl ein Schatz? Weil Sie eine der ältesten Kirchen, wenn nicht gar die älteste in Nordwestmecklenburg ist.